Hussitische Wanderung 2009

Am 9. Mai waren sie alle am Ziel angekommen, zwar ein wenig erschöpft, aber vor allem zufrieden und auch ein bisschen stolz.

Hussitische Wanderung mit Erfolg beendet

Am 9. Mai waren sie alle am Ziel angekommen, zwar ein wenig erschöpft, aber vor allem zufrieden und auch ein bisschen stolz. Mit „großem Bahnhof" und noch größerer Herzlichkeit wurden die Teilnehmer der Wanderung von Český Brod nach Bärnau in der Oberpfalz am ehemaligen Grenzkontrollpunkt empfangen. Dass dies am Europatag geschah, war kein Zufall, wollten doch die Teilnehmer dieser Reise gemeinsam ein Stück in Richtung gemeinsames Europa gehen.

Am 1. Mai hatten sich Freunde aus Tschechien und Deutschland in Český Brod getroffen und waren dann zu ihrer Reise aufgebrochen. Nach 32 Kilometern in sieben Stunden Fußmarsch erreichte die Gruppe ihr erstes Tagesziel in Velké Popovice. Dort wurde gelagert und am nächsten Morgen ging es weiter nach Krňany. Einige Teilnehmer hatten nach dem zweiten Tag so große Schwierigkeiten mit Blasen an den Füßen, dass ein Tag Pause eingelegt werden musste.

Die ungeplante Ruhe wurde für einen Ausflug zum Schloss Konopiště und zur Erkundung der Umgebung von Krňany genutzt. Leider hatte der Wettergott an den folgenden Tagen mit uns Wanderern weniger Mitleid. Waren wir die ersten Tage bei herrlichem Sonnenschein unterwegs, so wurden der Regen und tief hängende Wolken nun zu einer wahren Prüfung für unser Durchhaltevermögen und unsere gute Laune. Aber allen Unbilden zum Trotz haben wir nicht nur durchgehalten, sondern uns auch nicht unsere gute Laune verderben lassen.

Wir zogen weiter, machten Station in Želkovice (Spejchar), Zadní Třebaň und erreichten dann die Burg Točník. Fünf Wandertage und rund 150 km lagen nun hinter uns. Auf Točník waren wir mit einigen Freunden verabredet, und es wartete auf uns ein „Ruhetag". Den nutzten wir zur ausgiebigen Burgerkundung, zu einem Ausflug nach Žebrák und für einen Besuch bei guten Freunden mit dem absoluten Höhepunkt - warme Badewanne.

Am 8. Mai hatte uns die „Wirklichkeit" fast wieder.

Wir fuhren nun - um den Zeitplan einzuhalten - ein gutes Stück mit dem Auto. Unser Ziel war die Stadt Tachov. Vor Tachov hieß es wieder umsatteln, auf Pferdewagen und Schusters Rappen. Wir trafen die Naumburger, oder besser: Nach langen Suchen fanden uns die Naumburger. Kaum hatten wir die Zelte aufgebaut, setzte auch schon ein Gewitter ein. Wir verbrachten eine feuchte, aber auch fröhliche Nacht.

Nach dem Frühstück am letzten Wandertag waren auch die Oberpfälzer in Tachov. Gemeinsam zogen wir durch die Stadt zum Marktplatz. Die Presse war da, Reden wurden gehalten, und dann ging es los auf die letzte Etappe.

Die Wandergruppe war enorm gewachsen, und ein ansehnlicher Zug, zwei Wagen und gut sechzig Männer, Frauen und Kinder, zog durch Tachov in Richtung Bärnau. Am ehemaligen Grenzkontrollpunkt warteten am Samstag, dem 9. Mai 2009, am Europatag, keine uniformierten und bewaffneten Grenzposten, sondern gute Freunde und viel Presse.

Begrüßungstrunk, Begrüßungsreden, Schultern klopfen, Hände schütteln, viele Umarmungen und dann noch einmal formieren und ab ging es rein nach Bärnau, der Knopfstadt in der Oberpfalz. Und dort auf dem Marktplatz die große Überraschung: ein Fest für die Wanderer.

Am Ende des Tages hieß es dann, Abschied nehmen von guten alten und neuen Freunden. Abschied ja, aber nicht für lange und schon gar nicht für immer. Denn wir sehen uns ja wieder, in Konstanz, Bernau, Naumburg, Neunburg v. W, Český Brod, Tábor oder spätestens zur nächsten Wanderung, wenn es heißt: „Reisen wie einst die Hussiten".

Wann

01. 05. - 09. 05. 2009

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