Vereinigung

Während man früher auf beiden Seiten das betonte, was uns trennte, wurden nach 1989 Weichen für Treffen, Freundschaft und Zusammenarbeit gestellt.

Gemeinsame Geschichte verbindet – sei es im positiven oder negativen Sinne. Böhmen und Deutschland waren im Spätmittelalter betroffen von den Missständen in der Kirche, von der Kirchenkritik, den Reformideen des Jan Hus, vom Hussitismus und den Hussitenkriegen.

Diese Zeit hat in beiden Ländern historische Spuren hinterlassen und sich tief in das Bewusstsein beider Nationen eingegraben.

Während in früheren Jahrhunderten – mit Ausnahme der Reformation - auf beiden Seiten hauptsächlich das Trennende betont wurde, konnten die Weichen nach der „Wende“ 1989 neu gestellt werden – in Richtung Begegnung, Freundschaft, Kooperation.

Zwischen mehreren Städten beider Länder, in denen sich eine „hussitische“ Tradition mit Denkmälern, Gedenkfeiern, Pilgerfahrten, Umzügen, Festen und Festspielen ausformte, entwickelten sich vielfältige bilaterale freundschaftliche Kontakte. Was lag näher für diese „Hussitenstädte“, als ein gemeinsames Dach zu schaffen! Als Vorreiter fungierte in Deutschland die bayerische Stadt Neunburg vorm Wald und im Nachbarland Böhmen die Stadt Tábor.

Im Neunburger Hussitenkeller wurde 1997 das sogenannte Neunburger Memorandum von Neunburgs 2. Bürgermeister Theo Männer und Tabors Vizebürgermeister Dr. Jiři Navara unterzeichnet – ein Aufruf an die „Hussitenstädte“, einen Arbeitskreis zu bilden. Im September 1998, beim jährlichen Taborer Treffen, wurde die Vereinigung offiziell aus der Taufe gehoben und 2008 konnte schon das 10-jährige Bestehen begangen werden.

Während dieser Zeit strebten die Städte an, durch Begegnungen mit historischem Hintergrund Vorurteile und alte Animositäten abzubauen und grenzüberschreitende Zusammenarbeit im kulturellen Bereich anzuknüpfen. Sie sind dabei durchaus bereits erfolgreich geworden. Dafür hat die Vereinigung vom CeBB (Centrum Bavaria Bohemia) den „Brückenbauerpreis“ erhalten, stellvertretend entgegengenommen von Theo Männer und Dr. Jiři Navara.

Bis heute sind der Vereinigung 18 Städte beigetreten – 12 auf tschechischer, 6 auf deutscher Seite.

Und es ist noch Platz genug für weitere Städte mit hussitischer Geschichte und Tradition!

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