Bärnau

Über Bärnau führte die Reise des böhmischen Kirchenkritikers und Reformators Jan Hus 1414 zum Konzil nach Konstanz. Er wurde hier freundlich aufgenommen. FESTSPIEL, DENKMAL.

Offizielle Webseiten der Stadt: www.baernau.de     www.baernau-entdecken.de

 

Bärnau war 1414 Zwischenstation für Jan Hus, der von der westböhmischen Burg Krakovec entlang der Goldenen Straße über Nürnberg nach Konstanz zog. Der Pfarrer von Bärnau nahm Hus gastfreundlich in sein Haus auf, kredenzte ihm einen Krug Wein und nahm seine Lehre freundlich auf. Die Hussiten dankten dies den Bärnauern nicht. Während der Hussitenzeit hatte die Stadt schwer zu leiden, vor allem durch den sog. „täglichen Krieg".

Freundliche Aufnahme von Hus in Bärnau

Obwohl der über Jan Hus verhängte Kirchenbann auch dem Ort galt, wo er sich aufhielt, und jeder, der ihm Speise und Trank reichte, selbst mit dem Bann bedroht war, schrieb Hus am 24. Oktober 1414 von Nürnberg aus einen nahezu jubilierenden Brief an seine Freunde daheim, wie freundlich er in Bärnau empfangen wurde:

„Und da ich Böhmen verlassen hatte, hat mich zunächst, noch bevor ich in die Stadt Bärnau kam, der Pfarrer mit seinen geistlichen Gehilfen erwartet, und wie ich die Stube betrat, da gab er mir sofort einen großen Humpen Wein zu trinken, und er nahm zusammen mit seinen Hilfsgeistlichen die gesamte Lehre sehr freundlich auf und erklärte, stets mein Freund zu sein." Statt auf Ablehnung zu stoßen, wurde Hus in Bärnau mit offenen Armen empfangen.

Bärnau und Hussiten

Während der Hussitenkriege hatte die Stadt Bärnau schwer zu leiden. Zwischen Hl. Martin und Weihnachten 1421 eroberten die Hussiten erstmalig Bärnau. Noch 1440 wird von „großen verderblichen Schäden" berichtet. In Bärnau erinnert das „Hussittenbäuml" an jene Zeit. Auf der Anhöhe um diesen Baum herum sollen der Sage nach die Hussiten gelagert haben, um Bärnau einzunehmen. An der Stelle, wo der Baum steht, soll außerdem ein vornehmer Hussit begraben sein.

Nach der Wende 1989 erinnert Bärnau mit 2 Theaterstücken und einem bayerisch-böhmischen Ensemble an die Hussitenzeit, es wurden die bayerisch-böhmischen Verbindungen mit der Nachbarstadt Tachov aktiviert.

Die nachvollzogene „Reise des Jan Hus von Tábor nach Konstanz" im Jahr 1995 war ein wichtiger Beitrag, um die  hussitische Tradition zu pflegen und sich der gemeinsamen Geschichte wieder bewusst zu werden.

2001 kamen in Bärnau einmalige deutsch-tschechische Festspiele, in denen man sich ausführlich mit dem Thema Jan Hus auseinandersetzte, zweisprachig zur Aufführung. 2002 wurde die Episode „Ein Krug Wein für Magister Hus" von Peter Klewitz, ein Kapitel gemeinsamer Geschichte, aufgeführt.

2004 stand die von Kathrin Klewitz erweiterte Geschichte „Jan Hus - ein Weg ins Feuer" auf dem Programm. Neben der Geschichte um Jan Hus kamen mit „Auf der Goldenen Straße" (aus der Zeit Kaiser Karls IV.) und dem Spiel „Wir sind ja nunmehr ganz verheeret" (aus dem Dreißigjährigen Krieg) wichtige Kapitel der Geschichte auf die Bühne.

 

 

 

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